Hyperzyklus

Hyperzyklus
Hyperzyklus,
 
Bezeichnung für eine zyklische Verknüpfung sich selbst reproduzierender (autokatalytischer) Einzelzyklen. Das Konzept des Hyperzyklus wurde von M. Eigen und Mitarbeitern aufgestellt, zur Erklärung der Entstehung sich selbst reproduzierender Systeme aus Eiweißen und Nukleinsäuren. Dies ist ein wesentlicher Schritt bei der Entstehung des Lebens durch Selbstorganisation der Materie. Danach stellt jede Nukleinsäure einen kleinen selbstreproduktiven Zyklus dar (abiotische Vermehrung). Die funktionelle Kopplung zwischen mehreren solchen Zyklen soll durch Proteine erfolgen, indem ein Protein die Vermehrung einer Nukleinsäure fördert, die ihrerseits die Bildung eines Proteins begünstigt, das die Vermehrung einer anderen Nukleinsäure fördert, usw. Eine kooperative Gesamtheit entsteht nur, wenn die übergeordnete Verknüpfung geschlossen, also selbst zyklisch ist. Dieses Prinzip ist von mehreren Autoren in seinem Erklärungswert kritisiert und abgewandelt worden.
 
 
M. Eigen u. R. Winkler: Das Spiel. Naturgesetze steuern den Zufall (Neuausg. 31990).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Leben auf der Erde: Von der Uratmosphäre zu den ersten Lebewesen
 

Universal-Lexikon. 2012.

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